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„Smart“ stammt aus dem Englischen und meint schmerzend, scharf oder schneidend. Im Deutschen hat der Begriff eine abweichende Bedeutung: Zum einen kann damit gemeint sein, dass etwas

clever, findig oder trickreich

zum anderen aber auch

chic, elegant oder exklusiv

ist.

Beides zusammen beschreibt recht gut, was mit „Smart Home“ signalisiert werden soll: ein Zuhause mit edler Ausstattung und raffinierten technischen Details.

Dieser Traum vom Wohnen war bis weit in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts – an heutigen Verhältnissen gemessen – eher ein Albtraum: An Werktagen spielte sich das Leben in der Küche ab, rund um den mit Holz und Kohle befeuerten Herd.

Küchenherd mit „Schiffchen“ für warmes
Wasser und Backröhre

An ihm wurde gekocht, gebacken und Warmwasser bereitet zum Baden und Zähneputzen. Im Winter war die Küche meist der einzig warme Raum. In ihm wurde gekocht, gegessen und sonstige Alltagstätigkeiten verrichtet.

An Wochenenden und Feiertagen wurde die „gute Stube“ genutzt, die meist die Wärme eines weiteren Ofens benötigte, um gemütlich zu sein.

Die Hausarbeiten waren langwierig und anstrengend. Maschinen gab es nur wenige – und wenn doch – wurden sie von Hand bedient.

Kaffeemühle (links), „Fleischwolf“ zum Zerkleinern von Fleisch (rechts)

Wenn „große“ Wäsche anstand, nahm sie oft zwei Tage in Anspruch: Wäsche einweichen, in der Waschküche Feuer unter einem großen Zuber machen und die Wäsche darin unter ständigem Rühren und Stampfen kochen. Stark verschmutzte Teile zusätzlich mit Hilfe eines Waschbretts rubbeln. Anschließend Wäsche spülen, auswringen und zum Trocknen aufhängen.

Links oben: Vorrichtung zum Entwässern von Wäsche, links unten: Zinkwanne, rechts oben: Rubbelbrett für stark verschmutzte Wäsche, rechts unten: Waschmaschine

An schönen Tagen gehörte es sich, die Wäsche auf sogenannten „Bleichen“ (öffentliche Wiesen) in der Sonne zu trocknen, damit sie schön weiß wurde.

Als dann in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts bei uns Zentralheizungen, Waschmaschinen und Geschirrspüler vermehrt in Häusern und Wohnungen Einzug hielten, war das eine enorme Entlastung, insbesondere für Frauen, die nach dem Rollenbild der damaligen Zeit den Haushalt führten.

Kochautomat

Heute gehören diese Dinge zur Normalität und tragen zu den „Bequemlichkeiten“ bei, die in den Industrienationen kaum mehr fortzudenken sind. Technische Geräte entbinden die Menschen vom Heizen, der Warmwasserbereitung, vom Waschen, Geschirrspülen bis hin zum Kochen. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.

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