Wer das im Folgenden in vielen Details beschriebene Projekt „Vom rollfähigen zum programmierbaren Fahrzeug“ nachvollziehen möchte, trifft nicht selten auf die unerfreuliche Realität, dass die eigene Schule und einige Elternhäuser der Kinder über keine, zu langsame oder nicht störungssichere Internetanbindungen verfügen.Das ist dumm, bedeutet aber nicht, dass man das Vorhaben aufgeben muss. Allerdings ist etwas Mehrarbeit nötig, um auch ohne Internet Zugriff auf die für dieses Projekt benötigten Werkzeuge zu bekommen.
Lösung 1
Man lädt sich die Programmdateien des PXT-Editors aus dem Internet herunter und führt sie lokal auf dem eigenen Rechner aus. Zu finden ist das Paket auf dieser Internetseite. Zum Herunterladen auf das grüne Feld „Clone or download“ und in dem sich öffnenden Dialog auf „Download ZIP“ klicken.

Damit wird die gepackte Datei „pxt-calliope-static-master“ in den Ordner „Downloads“ kopiert, aus dem sie danach an einen Ort der eigenen Wahl entpackt werden kann. Die zur Ausführung des Editors benötigten Dateien befinden sich in dem Ordner mit der Bezeichnung „release“.Um sie zur Anzeige zu bringen, können die „Internetinformationsdienste“ des Betriebssystems benutzt werden, die unter Windows 10 wie folgt aktiviert werden:
- Windows-Taste drücken und über das „A“ oder den „#“ zum Buchstabenmenü gehen. Das „W“ führt zum Ordner „Windows-System“, in dem sich der Zugang zur „Systemsteuerung“ befindet. Nach dem Start über „Programme“ ⇒ „Programme und Features“ die „Windows-Features aktivieren …“ und in dem sich öffnenden Fenster „Internetinformationsdienste“ anwählen.#
- Nach dem Klick auf die OK-Taste und erfolgreicher Installation die Windows-Taste erneut drücken und wie bei 1. über das „A“ bzw. den „#“ und das „W“ zum Ordner „Windows-Verwaltungsprogramme“ navigieren. Den Ordner öffnen und die „Computerverwaltung“ starten.
- In dem sich öffnenden Fenster über „Dienste und Anwendungen“ die „Internetinformationsdienste …“ starten.
- Es öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem links oben unter „Verbindungen“ auf „>“ und „Sites“ geklickt werden muss, um zur „DefaultWebSite“ zu gelangen. Bei der Anwahl wird sie blau hinterlegt. Im Fenster rechts unter „Aktionen“ muss dann durch einen Klick auf „Grundeinstellungen“ ein weiteres Fenster (siehe unten) geöffnet werden, über das der Pfad zum Ordner „release“ gelegt werden kann.
- Hinter „Verbinden als…“ verbirgt sich ein Dialog, bei dem man sich mit seinen Microsoft-Benutzerdaten (Benutzername und Passwort) als autorisiert zu erkennen geben muss.

Der IIS-Manager wird nach einem Neustart des Computers aktiv. Der PXT-Editor kann danach ohne Internetverbindung von jedem Browser durch Eingabe von „http://localhost:80“ in die Adresszeile gestartet werden.Ein Wermutstropfen bleibt: Das Coden und die Simulation funktionieren zwar einwandfrei, die Kompilierung der Programmdaten (speichern der HEX-Datei) führt aber zu einer Fehlermeldung. Der Mikrocontroller kann also auf diesem Wege nicht programmiert werden.
Lösung 2
Es gibt eine Offline-Beta-Version des MakeCode Editors: Juri Wolf vom Calliope Entwicklerteam hält auf Google-Drive einen gezippten Ordner vor, der heruntergeladen werden kann – üblicherweise nach „Downloads“. Entpackt und öffnet man ihn dort, findet sich darin die Datei „Calliope MakeCode 2.033 Beta x86“. Sie kann mit einem Doppelklick gestartet werden. Leider mischt sich Windows ein mit einer Warnmeldung. Sie kann mit einem Klick auf „Weitere Informationen“ umgangen werden. In dem zweiten Fenster muss dann auf „Trotzdem ausführen“ geklickt werden. Nach einiger Zeit öffnet sich so das Programmfenster mit dem MakeCode-Editor mit der nötigen Funktionalität.
Lösung 3 (statt MakeCode das Open Roberta Lab nutzen)
Man braucht einen WLAN-Router und einen Raspberry Pi. Wird auf dem Pi ein vom Fraunhofer-Institut zur Verfügung gestelltes Betriebssystem installiert, erhält man Zugriff auf eine lokal ausführbare Version des Open Roberta Labs.
Beim Hochfahren des Raspberry Pis wird der Server automatisch gestartet. Durch Eingabe von Benutzerkennung und Passwort kann er dann mit dem WLAN-Router verbunden und für andere Rechner innerhalb des WLAN-Netzes verfügbar gemacht werden. Eine detaillierte Anleitung zum Einrichten eines Raspberry Pis findet sich hier. Spezielles für den Zugriff auf das Open Roberta Lab von Fremdrechnern aus kann in folgendem PDF-Dokument nachgelesen werden: Download.