Die Versionen 1 und 2 des Calliope mini sind mit dem 2 x 2 mm kleinen Motorentreiber DRV8837 ausgestattet. Das ist ein einfacher H-Brücken-Treiber. Die Ausgänge finden sich in der obersten Pin-Reihe. Schließt man dort (beispielsweise) eine 9V-Blockbatterie an, kann die Spannung direkt an die Motoren weitergegeben werden. Das ermöglicht den Betrieb und das Ansteuern größerer Motoren.
Hinweis: Der Calliope min in der Version 3 hat einen leistungsfähigeren Motorentreiber (TI DRV8835) bekommen, der den Betrieb von 2 Motoren im Vor- und Rückwärtslauf ermöglicht.
Der Begriff H-Brücke bezieht sich auf die Art der Verdrahtung von vier Schaltern im Innern des Motorentreibers (siehe Abbildung unten). Jeweils zwei Schalter pro Motoranschluss ermöglichen es, dort + oder – anzulegen. Damit ist die Stromrichtung für einen Motor umkehrbar und er kann damit in zwei Richtungen (vor- und rückwärts) drehen.
Sollen zwei Motoren angeschlossen werden, gelingt deren Betrieb nur, wenn jeweils ein Anschluss fest mit – (GND) verbunden wird. Die zweiten Anschlüsse müssen über den Motorentreiber mit + (Pluspol der Batterie) verbunden werden, um die Motoren zum Laufen zu bringen. Die Steuermöglichkeiten sind damit beschränkt auf an/aus.
Ein zweimotoriges Fahrzeug kann folglich mit dem verbauten Motorentreiber geradeaus (beide Motoren an), nach links (rechter Motor an) oder nach rechts (linker Motor an) gesteuert werden. Rückwärtsfahrt ist nicht möglich.
Um dem zu entgehen, kann ein separater Motorentreiber verwendet werden, wie beispielsweise ein L293D. Er verbirgt in seinem Innern zwei H-Brücken, die es ermöglichen, zwei Motoren vollumfänglich anzusteuern. Das heißt, sie können gestartet und gestoppt werden sowie deren Drehrichtung umgekehrt werden.
Hier das Anschlussschema…
… und eine vergrößerte Darstellung der Calliope-Pins:
Dass ein Fahrzeug mit einem solchen Aufbau nicht auf die übliche Weise (über „Motoren“) programmiert werden kann, zeigt der folgende Beispielcode. Mit dieser Programmierung starten und stoppen die Motoren viermal für jeweils 2 Sekunden mit reduzierten Drehzahlen. Die Blöcke finden sich im MakeCode-Editor (von oben nach unten) unter „Eingabe“, „Schleifen“, „Fortgeschritten“ –> „Pins“ und „Grundlagen“.