PING
1989 begannen in Schleswig Holstein Lehrkräfte und Wissenschaftler vor dem Hintergrund einer neuartigen didaktischen Konzeption im Rahmen des BLK-Modellversuchs “Praxis integrierter naturwissenschaftlicher Grundbildung” (PING) Anregungsmaterialien für einen naturwissenschaftlichen Unterricht in der Sekundarstufe I zu entwickeln. Die Notwendigkeit ergab sich aus der Neugründung der Gesamtschulen “zweiter Generation” in denen die Fächer Biologie, Chemie und Physik in dem Fach “Naturwissenschaften” (Nawi) zusammengeführt wurden. Die Ausgestaltung der Materialien fand parallel zum Aufbau der Schulen in enger Abstimmung zwischen den “Entwicklern” (abgeordnete Lehrkräfte unterstützt von wissenschaftlichen Mitarbeitern des IPN in Kiel) und den Unterrichtenden statt. Um den notwendigen Gedankenaustausch zu gewährleisten, wurden eigens dafür konzipierte Fortbildungsveranstaltungen angeboten, auf denen die Lehrkräfte ihre Erfahrungen untereinander und mit den Entwicklern austauschen konnten und darüber hinaus auf den vor ihnen liegenden Unterricht vorbereitet wurden. Die Erfahrungsberichte flossen in die weitere Materialentwicklung ein.
Die anfänglich großen Erwartungen machten nach wenigen Jahren einer gewissen Ernüchterung Platz. Zweifel an der Wirksamkeit des PING-Konzepts wurden laut sowohl im Bereich der Schulen als auch bei Verantwortlichen im IPN. Gleichzeitig wurde die Zahl der für Fortbildungen und Materialentwicklung zur Verfügung gestellten Stunden gekürzt, sodass die PING-Kerngruppe zusammenschmolz und dem wachsenden Bedarf bei steigenden Schülerzahlen kaum mehr gerecht werden konnte. Hinzu kam, dass Lehrkräfte mit zunehmendem Alter der Lernenden immer häufiger an fachliche Grenzen stießen, ohne dass ihnen hinreichend Unterstützung gewährt werden konnte. Außerdem vermissten viele Lehrkräfte in dem integrierten Ansatz für ihr Fach bedeutsame Inhalte, die sie – besonders im Hinblick auf den Oberstufenunterricht – für unverzichtbar hielten. Folge war, dass viele Schulen in Schleswig-Holstein mit Beginn des 9. Schuljahres den naturwissenschaftlichen Unterricht aussetzten und zum herkömmlichen Fachunterricht zurückkehrten: Aus 4 Stunden Nawi wurden je 1 Stunde Biologie- und Chemie- sowie 2 Stunden Physikunterricht, letzterer differenziert in Grund- und Erweiterungskurse. Dieses Konzept wurde im 10. Jahrgang beibehalten.
Auch wenn PING keine Erfolgsgeschichte ist, bieten die gesammelten Themenhefte viele Anregungen für den naturwissenschaftlichen Unterricht in der Sekundarstufe I. Sollten Sie interessiert sein, können Sie sich hier die Themenhefte als PDF-Dateien herunterladen:
Ich und der Boden Download |
Ich und Maschinen Download |
Wir kleiden und schmücken uns Download |
Wir ernähren uns Download |
Ich und andere Menschen Download |
Ich und die Pflanzen Download |
Wir orientieren uns Download |
Wir kommunizieren Download |
Ich und die Sonne Download |
Ich und die Tiere Download |
Wir erhalten uns gesund_1 Download Wir erhalten uns gesund_2 |
Wir bewegen uns fort Download |
Ich und das Wasser Download |
Ich und die Luft Download |
Wir bauen und wohnen Download |
Wir stellen Werkzeuge her Download |
Seit der verbindlichen Einführung des Faches Naturwissenschaften an den Gemeinschaftsschulen in Schleswig- Holstein stoßen die PING-Materialien wieder auf größeres Interesse. Einige Fortbildner im „Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein“ (IQSH) in Kiel-Kronshagen haben schon vor Jahren bestimmte Ideen und Konzepte aus den Materialien aufgegriffen und bei Fortbildungsveranstaltungen im Lande verbreitet. Die teilweise neu konzipierten Materialien finden Sie auf der Homepage des Instituts.